Wut als Subfacette von Neurotizismus

Jeder kennt Situationen im Job, bei denen man von Kollegen, dem Chef oder der Arbeit schlichtweg frustriert ist. Sei es das Projekt, welches nicht so läuft wie geplant, plötzliche Mehrarbeit oder umständliche Workflows – jeder ist mal frustriert oder ärgert sich über bestimmte Situationen.

Wie stark diese Gefühle von Ärger, Frustration oder gar Verbitterung anderen Menschen gegenüber ausgeprägt sind, beschreibt der Faktor Wut.

Wut ist eine von sechs Subfacetten des Neurotizismus. Neurotizismus wiederum ist neben Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Offenheit eine Dimension des Big Five Modells.

In den Bereich des Neurotizismus gehören außerdem die Subfacetten:

 

Welche Rolle spielt die Subfacette Wut im Job?

Personen mit hohen Ausprägungen ärgern sich häufig über ihre Mitmenschen und haben tendenziell eher eine geringere Frustrationstoleranz. Sie neigen dazu, schneller das Gefühl zu bekommen, dass andere sie täuschen wollen oder unfair behandeln.

Personen mit niedrigen Ausprägungen hingegen sind eher unbekümmert und wenig reizbar. Sie empfinden seltener als die meisten Menschen Wut oder Frustration gegenüber anderen.

Ob jemand im Arbeitskontext diese negativen Gefühle auch zeigt, hängt jedoch stark von der Verträglichkeit dieser Person ab, insbesondere von ihrer Ausprägung in der Subfacette Kooperation. Personen, die nach Kooperation streben vermeiden Konflikte, um die Harmonie im Team zu wahren. Mit ihrem Verhalten versuchen sie gezielt Frustration oder Ärger gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Personen mit niedriger Kooperation sind hingegen bereit, anderen auch diese Gefühle zu offenbaren.

Menschen mit durchschnittlicher Kooperationsbereitschaft suchen eher den Mittelweg: prinzipiell ist ihnen die Harmonie im Team wichtig, jedoch nicht um jeden Preis, weshalb sie an bestimmten Punkten auch Frustration und Ärger äußern würden.

Die Facette Wut spielt für die Personalauswahl insgesamt eher eine untergeordnete Rolle und sollte demnach weniger stark gewichtet werden. Einzig eine überdurchschnittliche Ausprägung bei Bewerber:innen sollte kritisch beurteilt werden, v.a. wenn diese Personen Schlüsselpositionen (z.B. als Teamlead oder Führungskraft) besetzen sollen.

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