Liberalität als Subfacette von Offenheit

Die Modernisierung der Arbeitswelt hat zu flexibleren Hierarchien und sich wandelnden Wertesystemen in Organisationen geführt. Wie Menschen auf diese Veränderungen reagieren, hängt maßgeblich von ihrer Liberalität ab.

Definition

Liberalität ist eine Subfacette der Offenheits-Dimension im Big-Five-Persönlichkeitsmodell. Gustav Stresemann formulierte es treffend: “Ein Liberaler ist, wer die Zeichen der Zeit erkennt und entsprechend handelt.”

Liberalität beschreibt, wie Menschen auf Veränderungen in Wert- und Normensystemen reagieren. Sie misst das Ausmaß, in dem Menschen ihre eigenen Werte und die von Autoritätspersonen hinterfragen.

Verwandte Subfacetten der Offenheit

• Emotionalität
• Offenheit für Ideen
• Offenheit für Erfahrung
• Künstlerisches Interesse
• Vorstellungskraft

Ausprägungen in der Praxis

Hohe Liberalität

Menschen mit hoher Liberalität zeigen Toleranz gegenüber vielfältigen Perspektiven. Sie vermeiden Schwarz-Weiß-Denken über Richtig und Falsch und sind offen für alternative Sichtweisen. Sie passen sich leicht an veränderte Normen an.

Niedrige Liberalität

Menschen mit niedrigerer Liberalität halten strikt an traditionellen Werten fest. Sie bevorzugen klare Regeln und etablierte Strukturen und können Schwierigkeiten haben, mit schnellen Veränderungen umzugehen.

Bedeutung im Arbeitskontext

“Liberalität sagt wenig darüber aus, wie jemand seine Arbeitsaufgaben erfüllt, sondern vielmehr, wie er mit anderen interagiert und zusammenarbeitet.”

Angesichts zunehmender Diversität in Teams sollten Organisationen Kandidaten mit mindestens durchschnittlicher Liberalität in Betracht ziehen, um potenzielle Konflikte zu minimieren. In diversen Teams fördert Liberalität eine positive Zusammenarbeit.

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