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Neurotizismus verstehen: Emotionale Stabilität im Beruf

Was bedeutet Neurotizismus im Big-Five-Modell und welche Rolle spielt emotionale Stabilität für die berufliche Leistung?

Neurotizismus verstehen: Emotionale Stabilität im Beruf

Neurotizismus, oft auch als emotionale Stabilität (in umgekehrter Ausprägung) bezeichnet, ist eine der fünf Hauptdimensionen des Big-Five-Persönlichkeitsmodells. Diese Dimension beschreibt, wie Menschen auf Stress und negative Erfahrungen reagieren.

Was ist Neurotizismus?

Neurotizismus beschreibt die Tendenz, negative Emotionen wie Angst, Wut, Traurigkeit oder Unsicherheit zu erleben. Menschen mit hohem Neurotizismus reagieren empfindlicher auf Stressoren und erholen sich langsamer von negativen Erlebnissen.

Wichtig: Neurotizismus ist keine psychische Störung, sondern ein normales Persönlichkeitsmerkmal mit einer Bandbreite von Ausprägungen.

Subfacetten des Neurotizismus

Ängstlichkeit

Die Neigung, sich Sorgen zu machen und Bedrohungen wahrzunehmen. Ängstliche Menschen sind oft vorsichtiger, können aber auch unter übermäßiger Besorgnis leiden.

Wut

Die Tendenz, Frustration und Ärger zu erleben. Menschen mit hoher Ausprägung können schneller gereizt reagieren.

Depressivität

Die Neigung zu niedergeschlagener Stimmung und Hoffnungslosigkeit. Dies ist nicht gleichzusetzen mit klinischer Depression.

Soziale Befangenheit

Unsicherheit und Unbehagen in sozialen Situationen. Kann zu Zurückhaltung in Meetings oder bei Präsentationen führen.

Impulsivität

Die Schwierigkeit, Impulse zu kontrollieren. Kann zu vorschnellen Entscheidungen führen.

Stressempfindlichkeit

Die Anfälligkeit für Überforderung bei Belastung. Beeinflusst, wie gut jemand mit Druck umgehen kann.

Bedeutung für den Arbeitskontext

Die Auswirkungen von Neurotizismus im Beruf sind komplex:

Potenzielle Herausforderungen bei hohem Neurotizismus

  • Höhere Stressanfälligkeit
  • Mehr Konflikte am Arbeitsplatz
  • Geringere Arbeitszufriedenheit
  • Schwierigkeiten unter Zeitdruck

Potenzielle Stärken bei moderatem Neurotizismus

  • Erhöhte Wachsamkeit für Probleme
  • Gründlichere Risikoanalyse
  • Stärkere Motivation zur Verbesserung

Vorteile niedriger Neurotizismus-Werte

  • Bessere Stressresistenz
  • Konstantere Leistung unter Druck
  • Stabilere Arbeitsbeziehungen
  • Höhere Resilienz

Kontextabhängigkeit

Die optimale Ausprägung hängt stark von der Position ab:

  • Führungspositionen: Niedrigerer Neurotizismus ist vorteilhaft für stabile Entscheidungsfindung
  • Kreative Rollen: Moderate Werte können zu tieferem Nachdenken führen
  • Kundenservice: Emotionale Stabilität hilft bei schwierigen Kunden
  • Risikomanagement: Etwas erhöhte Ängstlichkeit kann zu besserer Risikoerkennung führen

Erfassung und Interpretation

Bei der Personalauswahl sollten Neurotizismus-Werte immer im Kontext interpretiert werden:

  1. Position betrachten: Welche emotionalen Anforderungen hat die Stelle?
  2. Team bedenken: Wie ist die Teamdynamik?
  3. Gesamtbild sehen: Neurotizismus ist nur eine von fünf Dimensionen
  4. Entwicklungspotenzial: Menschen können lernen, mit Stress besser umzugehen

Fazit

Neurotizismus ist ein wichtiges Persönlichkeitsmerkmal, das die emotionale Reaktion auf Stress beschreibt. Für die Personalauswahl bietet es wertvolle Einblicke, sollte aber immer kontextbezogen und im Zusammenspiel mit anderen Merkmalen interpretiert werden.

Der FYLTURA Persönlichkeitstest erfasst alle Subfacetten des Neurotizismus und hilft Ihnen, die emotionale Stabilität Ihrer Kandidaten einzuschätzen.

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